Wacholder, Rezepte und Heilkunde

Der Wacholder ist ein Mitglied der Waldgesellschaft im Erika – Föhrenwald. Es gibt verschiedene Arten, im Alpenraum finden wir nebst dem Gemeinen Wacholder auch den Zwergwacholder. Es handelt sich um ein Zypressengewächs, das als kriechender Strauch oder kleiner Baum vorkommen kann. Wacholder kann bis zu 600 Jahre alt werden. Der Wacholder macht Ende April bis Anfang Juni unauffällige, geschlechtlich getrennte Blüten. Nach erfolgter Bestäubung und Befruchtung vereinigen sich die obersten drei Schuppenblätter und wachsen zu einem kugelförmigen Beerenzapfen heran, der die Samen bald völlig einschliesst. Die bekannten Wacholderbeeren sind botanisch gesehen also eigentlich keine Beeren, sondern Zapfen! Im Herbst des zweiten oder sogar des dritten Jahres reifen die „Zapfen“. Sie werden mit der Zeit fleischig und schwarzblau, dazu bekommen sie einen wachsähnlichen Überzug.

Der Wacholder wird seit alters in vielfältiger Weise genutzt. Sein Holz ist in hohem Mass witterungsresistent und verströmt einen angenehmen Duft. So wurden seine Zweige bereits bei den alten Ägyptern für Rauchopfer eingesetzt. In der Bauernküche war der Wacholder zum Räuchern von Fleisch unentbehrlich. Am häufigsten verwendet man seine Beeren. Mit ihrem eigenartigen Aroma bereichern sie als Küchengewürz Wild- und Fischgerichte sowie Sauerkraut. Aus Wacholderbeeren wird vielerorts auch Schnaps gebrannt, beispielsweise der Gin oder der Genever.

Auch in der Heilkunde wird der Wacholder seit alters eingesetzt. Es werden ihm eine Vielzahl von Heilwirkungen zugeschrieben, so wirkt er antibakteriell, blutbildend und –reinigend, harntreibend, schleimlösend, leicht schmerzstillend und schweisstreibend. Man setzte ihn beispielsweise ein bei Rheuma, Gicht, Arthrose, Magen- und Darmstörungen, Hautkrankheiten, Bronchitis und Asthma, Kopfschmerzen, unreinem Blut und vielem mehr.

Auch in Mythologie und Brauchtum spielte der Wacholder eine magische Rolle. Bei den alten Germanen galt er als heiliger Baum des Lebens. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert wurde er gleichzeitig als Todesbaum bezeichnet und gerne auf Friedhöfen gepflanzt: man ging davon aus, dass sich die Seelen der Verstorbenen im Baum verstecken und durch bestimmte Umstände wieder zum Leben zurückkehren.
Zudem galten angezündete Wacholder als Abwehr gegen Hexentum, Pest und Teufel.

Rezept mit Wacholderbeeren:

Risotto mit Wacholderbeeren – Aroma

Zutaten für 4 Personen:

400 gr. Risottoreis
5 Wacholderbeeren
2 Zehen Knoblauch
4 Blätter Salbei
2 Tomaten
1 kleine Peperonischote
2 Blätter Lorbeer
50 gr. Pinienkerne
8 dl Gemüsebrühe
2 dl Weisswein
1 Zwiebel
1 Prise Salz und Pfeffer
Reibkäse (Parmesan / Pecorino) nach Bedarf

Zubereitung:
Die Hälfte der Zwiebel hacken und anrösten, Risottoreis dazugeben, mit Weisswein und Gemüsebrühe ablöschen, kochen, bis der Reis al dente ist.
Die andere Hälfte der Zwiebel mit dem fein gehackten Knoblauch und den zerdrückten Wacholderbeeren im Olivenöl anrösten. Salbei, Lorbeerblätter, Pinienkerne, die feingeschnittene Peperoni und die geschälten, entkernten Tomaten zugeben.
Danach diese Mischung unter den Risottoreis rühren, nochmals aufkochen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Bedarf mit Reibkäse verfeinern.

Quellen: Wikipedia, http://www.fid-gesundheitswissen.de/pflanzenheilkunde/wacholder/, http://www.waldwissen.net/wald/baeume_waldpflanzen/nadel/wsl_wacholder/index_DE, http://www.kochbar.de/rezept/175513/Risotto-mit-Wacholderbeeren-Aroma.html
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